Eine Produktion warf einen humorvollen Blick auf das vom SDL gesetzte Thema. Was kann alles rollen? Diese Frage scheint wohl zu Beginn der gemeinsamen Arbeit der Hamburger Spielgruppe gestanden haben. Denn hier rollte so einiges.
Die Produktion Rollmops der Stadtteilschule Eidelstedt (Hamburg) startet zunächst mit einer leeren Bühne. Musik beginnt. Dann rollen Hula-Hoop-Reifen von links und rechts auf den Tanzboden. Schubkarren-Reifen und rosa Bälle kommen hinzu. Ein Rollkoffer. Dann betreten – in Teilen rollend auf Rollschuhen – die ersten Spielenden in individuellen und bunten Kostümen die Bühne. Pilot:innen, Sportler:innen, Influencer:innen und viele weitere, denen mehr oder weniger deutlich Rollen(klischees) zuzuordnen sind. Es wird bunt und die Gruppe verblüffend groß. Die Schüler:innen formieren sich zu kleineren Gruppen mit ähnlichen Kostümen und beginnen rollenspezifische Bewegungschoreographien. Immer wieder Brüche in der Musik. Es bilden sich Kreise aus Spielenden. Es werden kurze Texte gesprochen. Der Kreis dreht sich, jemand anders steht vorne, neue Texte kommen. Mal zur eigenen Rolle in der Schule oder im Freundeskreis, mal übers Verliebt sein. Kurz darauf verschwindet der Kreis so schnell wieder, wie er gekommen ist. Wieder Bewegungschoreographien. Später eine Rock’n’Roll-Einlage. Dann rollen wieder jede Menge Dinge, manchmal auch Menschen über die Bühne.
Die heterogene Spielgruppe mit Schüler:innen aus den Jahrgängen 6 bis 10 zeigte so einen besonderen Zugang zum Thema des SDLs, der viele Perspektiven zusammenbrachte und manchmal auch zusammenrollte. Strukturiert und rhythmisiert durch den durchgängigen Musik-Track werden zahlreiche Parallelhandlungen und ‑aktionen gezeigt, die das Publikum zum Lachen und zum Jubeln bringen. [E]in rollendes Wimmelbild schreibt später sehr passend die Schüler:in Zita Bölles aus dem Journalismus-Team des SDL. Besser kann die Produktion Rollmops aus Hamburg wohl nicht beschrieben werden.