Geprägt von Glitzer, Politik und Ehrlichkeit – das ist „Jason und die Astronauten“, vorgestellt vom Theaterkollektiv B14 des beruflichen Gymnasiums des BSZ für Elektrotechnik.
Der Einlass wird begleitet von Live-Musik und noch bevor das Licht im Publikumsraum gelöscht wird, ist das Konzept des Kommenden klar: Wir werden Zeuge einer Probe, wie sie die Darstellenden erlebt haben. Zu Beginn gibt es einen Catwalk, der die Stimmung im Publikum anheizt und Lust auf mehr macht.
Die Nutzung von breiten, farbenfrohen Reifröcken bei dem rein männlich besetzten Ensemble, die dann noch zusätzlich ballett-ähnliche Tanzfiguren darstellen, ist erfrischend.
Der Mythos des goldenen Vlies wird auf eine moderne Weise erzählt, doch die Rolle der Medea ist gestrichen, bzw. wird nicht dargestellt. Wie das ablaufen kann, zeigt das Theaterkollektiv B14. Der Grund der Streichung wird im Verlauf klar; es fehlt die Identifikation der rein männlichen Darsteller mit einer weiblichen Figur.
Die Zuschauenden werden durch eine Vielzahl von Präsentationsmöglichkeiten durch die Geschichte geleitet. So sieht man Reporter:innen, die Bericht erstatten, eine szenische Lesung oder auch “Puppentheater”. Durch all dies zieht sich jedoch der rote Faden einer eskalierten Theaterprobe. 
Es wird durch eine Unterrichtsstunde des darstellenden Spiels geleitet und wir sehen die typischen Rollen, die in jeder Klasse vertreten sind, zum Beispiel der „Ich habe den Text nicht gelesen“, der „Wann machen wir Pause?“ oder auch der „Ich habe den Text gründlich gelesen und kann es den anderen erklären“.
Das Motto „Vielfalt“ des Festivals “Schultheater der Länder” wird hier nicht als soziale Vielfalt, sondern als Vielfalt der Methoden verstanden.
Der politische Appell ist auch klar: Arbeiten muss sich lohnen und es muss gegen Faschismus gekämpft werden. Im Nachgespräch mit den Darstellern kristallisiert sich der Grund für die plötzlich politischen Inhalte heraus, denn Bühne und besonders solch eine große Bühne muss genutzt werden.
Den Zuschauenden werden die bunten Röcke, das eindrucksvolle chorische Sprechen sowie der Mut der Darstellenden im Kopf bleiben.
Geschrieben von Katherina Scheibe, Studentin der Europa-Universität Flensburg
Einfache Zusammenfassung:
Das Theaterstück "Jason und die Astronauten" vom Gymnasium des BSZ für Elektrotechnik ist bunt und politisch.
Es beginnt mit einer Probe, bei der die Schauspieler ihre Erlebnisse zeigen.
Die Schauspieler tragen farbenfrohe Röcke und tanzen, was frisch und neu wirkt.
Die Geschichte vom goldenen Vlies wird modern erzählt, aber ohne die Figur Medea.
Die Zuschauer sehen verschiedene Arten von Präsentationen, wie Reporter, Lesungen und "Puppentheater".
Das Stück zeigt eine eskalierte Theaterprobe mit typischen Schülerrollen.
Es betont die Vielfalt der Methoden und nicht die soziale Vielfalt.
Das Stück fordert, dass Arbeit sich lohnen muss und gegen Faschismus gekämpft werden soll.
Die bunten Röcke, das gute Sprechen und der Mut der Schauspieler bleiben im Gedächtnis.