Zwischen Fragen nach der eigenen Identität und Kapitalismuskritik - das ist “Funken”, geschrieben von Till Wiebel und inszeniert vom evangelischen Ratsgymnasium aus Erfurt, Thüringen mit der Spielleitung von Vincent Kresse. Das Kollektiv lädt die Zuschauenden auf eine Reise in ein Ferienlager der Arthur McPush Cooperation ein, in dem es nur Kinder gibt. 
Alles beginnt mit Malte, der aus dem Publikumsraum heraus die Bühne betritt. Er spricht ins Publikum: “Ich weiß gar nicht mehr, wie sich meine Mutter von mir verabschiedet hat.” Sofort wird das Bühnenbild aufgebaut. Es besteht aus mehreren Hockern aus Karton, die ein flexibles Bühnenbild ermöglichen und drei Kleiderbügeln, die von der Decke fahren und jeweils eine Jacke tragen, die flexibel von verschiedenen Schauspieler:innen zur Darstellung der anderen drei Hauptcharaktere genutzt wird. Somit haben die Rollen auch optisch kein lesbares Geschlecht.
Die Zuschauenden werden Zeuge von der letzten (?) Autofahrt von Malte und seiner Mutter - der Fahrt zum Ferienlager. Auch wenn Malte sich sträubt, ins Ferienlager zu gehen, schafft es seine Mutter, ihn zu überzeugen. . 
Er stößt auf die ersten Bewohner:innen und muss schnell feststellen, dass sie allesamt besonders sind. Jede:r hat ein Nischenthema, in dem sie als Expert:innen gehandelt werden könnten. Malte fühlt sich nicht zugehörig, da er ein solches Thema für sich nicht hat. Er ist halt “normal”. 
“Ich gehöre hier nicht her”, hört man Malte sagen, wodurch die Frage nach Zugehörigkeit gestellt wird. 
Er redet mit Twinkle (Lagerbewohner:in) über seine Gedanken und Twinkle beruhigt ihn, da es immer jemanden geben müsse, an dem der Normalzustand gemessen werden kann. Er sei die “Normal-Null”, was genauso besonders sei, wie außergewöhnlich zu sein. 
Doch sein “normal sein” bringt auch seine Aufgaben mit sich: Malte muss anderen Menschen zuhören. 
Ein emotionaler Höhepunkt ist der Moment, in dem Twinkle sachlich den Vorgang vom Ertrinken erklärt, während Twinkle in der Handlung zu ertrinken droht. Dies wird begleitet von einfachen, aber effektiven Mitteln wie Lichteffekten und live erzeugten Sturmgeräuschen. Zur gleichen Zeit versuchen drei der Anderen mit viel Emotionen, Twinkle vom Ertrinken zu retten. Dieser Kontrast verstärkt die Emotionen im Publikum und die Spannung ist förmlich greifbar. 
Die Charaktere auf der Bühne erleben einen Aha-Moment, als sie merken, dass sie nicht nur Gefangene des Ferienlagers und somit eines Konzerns sind, sondern ihre mentalen Fähigkeiten zum Profit des Konzerns ausgenutzt werden. Sie finden heraus, dass ihre Eltern sie an Arthur McPush verkauft haben. Zusätzlich wird uns Zuschauenden das Motto von “McPush” offenbart: “Fordern und Fördern - Die Erde kann nur der Anfang sein”. 
Der Grund für den Verkauf: die Eltern konnten nicht mit der Diversität ihrer Kinder umgehen. Hier zeigt sich das zweite wichtige Thema der Inszenierung, die Akzeptanz der Selbstbestimmung aller Menschen. Deutlich wird dies durch Zitate wie: “Wir können sein, wer wir sein wollen” und “Wir können das Ende der Geschichte erzählen und so tun, als ob es der Anfang wäre”. 
Die Inszenierung glänzt durch Souveränität der Darstellung, sowie Authentizität der erzählten Themen. Somit möchten wir mit einem Zitat einer mitspielenden Person enden: “Vielfalt ist wichtig, weil es immer Menschen in unterschiedlichen Konstellationen braucht, um etwas zu bewegen.” -K.A.
Geschrieben von Dana Lass und Katherina Scheibe, Studierende der Europa-Universität Flensburg. 
Das Stück "Funken" vom evangelischen Ratsgymnasium in Erfurt erzählt von einem Ferienlager, in dem nur Kinder sind.
Malte wird von seiner Mutter in das Lager gebracht, obwohl er nicht hingehen will.
Im Lager trifft er auf Kinder, die alle besondere Themen haben, während er sich "normal" fühlt.
Twinkle, ein Lagerbewohner, erklärt Malte, dass "normal" auch besonders ist und er wichtige Aufgaben hat.
Ein spannender Moment ist, als Twinkle fast ertrinkt und die anderen versuchen, ihn zu retten.
Die Kinder merken, dass sie vom Lager ausgenutzt werden und ihre Eltern sie verkauft haben.
Sie erkennen, dass ihre Eltern ihre Vielfalt nicht akzeptieren konnten.
Das Stück zeigt, wie wichtig Selbstbestimmung und Akzeptanz sind.
Die Schauspieler spielen sehr gut und machen die Themen klar verständlich.