Wer kennt es nicht?
Kurz bevor sich der Vorhang hebt, schleicht es sich ein – dieses eigenartige Gefühl, das irgendwo zwischen Bauch und Brust entsteht. Plötzlich werden die Hände feucht, das Herz schlägt schneller, die Knie fühlen sich an wie Gummi, und im Kopf tanzen die Gedanken wild durcheinander.
So geht es vermutlich allen Spielgruppen vor ihren großen Auftritten beim Schultheater der Länder. Doch gerade die jüngsten Teilnehmenden des SDL aus Hamburg haben ein paar erstaunlich einfache Tricks parat, mit denen sich die Aufregung im Handumdrehen in pure Spielfreude verwandeln lässt. Und wer weiß – vielleicht können sich die Großen davon sogar noch etwas abschauen.
Eine Spielerin verrät: „Also ich schnapp mir immer die Hand von meinen Mitspielern, dann drücken wir ganz doll – und die Aufregung ist wie weggepustet.“
Andere richten den Blick ganz nach innen, um Ruhe zu finden: „Kurz bevor es losgeht, schließe ich die Augen, stelle mir vor, dass ich ganz allein im Raum bin, atme dreimal tief ein und aus und sage mir: Ich mach das nur für mich selbst.“
Und wenn das Lampenfieber trotzdem hartnäckig bleibt, hilft ein bisschen Fantasie: „Dann stelle ich mir das Publikum einfach in Schlafanzügen vor. So sehen sie das Stück viel entspannter – und mir ist nichts mehr peinlich, egal was passiert.“
Manche schöpfen ihre Kraft aus den Menschen, die ihnen am wichtigsten sind: „Ich denke an meine Eltern, wie sie sagen: ‚Du schaffst das schon!‘ – und dann schafft man das auch.“
Und schließlich gibt es noch jene, die das Kribbeln in Vorfreude verwandeln: „Ich freue mich schon vorher auf den Applaus am Ende und wünsche allen auf der Bühne ein kräftiges Toi, toi, toi.“
Doch am Ende zeigt sich: Ganz egal, welchen Trick ihr gegen das Lampenfieber habt, es verschwindet in dem Moment, in dem der erste Schritt gemacht, das erste Wort gesprochen und die Spielfreude übernommen hat. Denn eigentlich ist Lampenfieber etwas Wunderschönes: ein Zeichen dafür, dass wir uns freuen, endlich das zu zeigen, woran wir so lange gearbeitet haben.