Manchmal braucht es nur eine leere Bühne, Stimmen, Körper, instrumentale Klänge und schon öffnet sich eine Welt, die größer scheint, als jeder Theaterraum. Die Klasse 4c der Schule Rothestraße Hamburg mit der Spielleitung Stefan Rüh, zeigt in ihrer Eigenproduktion „Die verwandelten Elfen”, wie viel Kraft in Reduktion steckt. Die Fantasie der Kinder nimmt das Publikum mit auf eine Reise, die in Hamburg beginnt und in Irland mündet. In schwarzen Kostümen erzählen die Spielenden auf Englisch, was das Land der Geschichtenerzähler:innen für sie ausmacht: Guinness, Schafe und Linksverkehr. Fast alles ist gut zu verstehen, nicht zuletzt, weil viele Passagen chorisch gesprochen werden.
Der Liedermacher Mirko Frank, der unter anderem Gitarre, Cajón und Kazoo spielt, begleitet das Spiel der Schüler:innen unaufdringlich und unterstützend auf der Bühne. Seine Musik verstärkt Stimmungen, trägt das Spiel und lässt gleichzeitig Raum für den Ausdruck des Ensembles.
Die zentrale Frage, die sich durch das Stück zieht, lautet: „Kann man wirklich an etwas glauben, was man noch nie gesehen hat?” Man kann! Beziehungsweise John kann! Die Rolle des Geschichtenerzählers John wird nicht nur von unterschiedlichen Schüler:innen gespielt, sogar das Publikum wird eingebunden: ganze Reihen müssen aufstehen, einzelne bekamen einen Erzählhut aufgesetzt und werden Teil der Inszenierung. So verschwimmt die Grenze zwischen Bühne und Zuschauerraum. Ob alles geplant war oder improvisiert, bleibt offen. Genau das macht den besonderen Reiz aus.
„Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als das, was ihr mit dem bloßen Auge sehen könnt“, sagt John, der Elfen nie gesehen, aber gespürt hat. John macht sich auf die Suche in den Wald, um den wenigen Mitmenschen, die ihm glauben die zauberhaften Wesen zu zeigen. Im Wald bringt eine Elfen-Show das Publikum zum Lachen. Die Menschen auf der Bühne sehen nur Pilze, doch für das Publikum sind die Elfen sichtbar. Mit den Pilzmasken am Hinterkopf stimmen die Darstellenden den Ohrwurm an: „Das ist der Tanz der Elfen, alle sind erwacht…“ Dazu klatscht das Publikum zwar nicht ganz im Rhythmus, aber auf der Bühne hat sich niemand beirren lassen.
„Die verwandelten Elfen” ist eine Einladung, sich auf Zauber einzulassen und die eigene Fantasie zu entfalten. Die 21 Spielenden überzeugen das Publikum durch Textsicherheit, Selbstbewusstsein und Spielfreude. Der minutenlange Applaus, sofortige Standing Ovations und einzelne Zugaberufe bestärkten das Ensemble.
So wurde die im Rahmen der Märchentage 2024 entwickelte Inszenierung zu einem glaubhaften, bezaubernden Auftakt des Theatertages am Sonntag Morgen — ein kleines Stück Irland mitten in Braunschweig.
Geschrieben von: Cara Griese und Finja Sannowitz (Studierende der Europa-Universität Flensburg)
Einfache Zusammenfassung :
Die Klasse 3c der Schule Rothestraße in Hamburg zeigt das Stück „Die verwandelten Elfen“.
Der Geschichtenerzähler John möchte anderen Menschen Elfen zeigen.
Es geht um die Frage: „Kann man an etwas glauben, das man noch nie gesehen hat?"
Die Geschichte beginnt in Hamburg und führt nach Irland. Die Kinder erzählen auch auf Englisch.
Die Gruppe spricht oft im Chor. Alles ist gut zu verstehen.
Ein Mann spielt viele Instrumente. Die Kinder stehen im Mittelpunkt.
Das Publikum muss auch mitmachen.
Das Lied: „Das ist der Tanz der Elfen,“ finden alle toll.
Am Ende gibt es einen langen Applaus.